Pflege geht uns alle an

Bei einem Treffen im AWO-Seniorenzentrum Vilshofen besprachen der SPD-Bundestagskandidat Johannes Schätzl und der Einrichtungsleiter Johannes Just die aktuellen Herausforderungen im Bereich der Altenpflege.

 

Laut aktuellen Zahlen werden in der stationären Versorgung bis zum Jahr 2035 rund 307.000 Pflegekräfte fehlen. „Diese Zahlen sind beunruhigend und bedenklich. Wir müssen dafür sorgen, dass wir diesem Trend schnellstmöglich entgegentreten“, so Schätzl. Die beschlossene Pflegereform sehen Just und Schätzl nur als einen ersten Schritt zu einer kompletten Überarbeitung der Pflegepolitik. „Meine volle Unterstützung erhält die Tatsache, dass Einrichtungen ab September nächsten Jahres nur noch zugelassen werden, wenn sie nach Tarif bezahlen, wir für viele Tausende von Pflegerinnen und Pflegern wird das ein erhebliches Plus in der Brieftasche bedeuten“, zeigt sich Schätzl zufrieden. Die geplante Finanzierung der Beschlüsse überzeugt Johannes Just: „Ein fixierter Bundeszuschuss zur Pflegekasse und der leichte Anstieg der Pflegeversicherung für Kinderlose ist eine solidarische sowie gerechte Lösung“.

 

Beide Vertreter waren sich einig, dass die geplanten finanziellen Anpassungen aber auch in Zukunft ständig überprüft werden müssen. „Wir werden in der kommenden Legislaturperiode genau überprüfen müssen, ob die Zuschüsse vom Bund reichen, um die Finanzierungslücken zu decken. Unverhältnismäßig steigende Pflegekosten für Betroffene und Angehörige können wir nicht akzeptieren“, betont Schätzl.

Mit der gleichen Skepsis betrachten der Einrichtungsleiter und der Bundestagskandidat die Tatsache, dass es keine Deckelung des Eigenanteils beschlossen wurde: „Obwohl ich die stufenweise Reduzierung der Pflegeeigenanteile gerade für Langzeitpflegebedürftige Menschen begrüße, hätte ich mir einen gedeckelten Eigenanteil von 700 € monatlich gewünscht. Dieses Ziel gilt es weiter zu verfolgen“, bekräftige Schätzl. Ergänzende Worte fand Johannes Just: “Die geplante Begrenzung umfasst derweil nur die Pflegekosten, wünschenswert wäre für Pflegebedürftige und Angehörige aber generelle finanzielle Planungssicherheit, also auch klare Grenzen für die Kosten der Unterbringung, Verpflegung und Investitionen. Nur so lässt sich künftig beste Pflege mit planbaren Kosten verbinden.“

 

Bei einer abschließenden Führung durch die Einrichtung konnte sich Schätzl von den Gegebenheiten vor Ort überzeugen. „Diese sehr familiären und professionellen Eindrücke nehme ich gerne mit nach Hause. Ich stehe dafür, dass die finanziellen Mittel letzten Endes nicht die Qualität der Pflege bestimmen“, resümiert Schätzl.